objects in mirror are closer than they appear

für variables Ensemble

Auftrag von musica aperta Winterthur mit Unterstützung der UBS Kulturstiftung und der Fondation Nicati – de Luze

variable Länge (3 – 7′), UA: Winterthur 22.6.2019, ensemble für neue Musik Zürich

 

Ein Objekt – eine Linie, eine Form – wird in einem Spiegelspiel verändert und entfernt sich immer mehr vom Ursprung. Die 17 komponierten Spiegelungen sind gekrümmte, verfremdete, verzerrte, verschleierte Ableitungen des ursprünglichen Klangobjekts.
Von den Interpreten werden im Rahmen der vorgegebenen Reihenfolge (von sehr konkret und nahe am Ursprung bis zu sehr offenen Umsetzungen) drei bis fünf dieser Spiegelbilder ausgewählt.
Einige der „mirrors“ sind sehr spezifisch für die spieltechnischen Möglichkeiten bestimmter Instrumente komponiert, andere lassen sich durch die Offenheit der Angaben von verschiedenen Instrumenten realisieren. In einigen Spiegelungen sind die Überlagerungen und Beziehungen zwischen miteinander musizierenden Instrumenten genau festgelegt, in anderen ergibt sich das Klangresultat durch die Interaktion, Sensibilität und Reaktionsfreude der Interpreten.

Der ganze Prozess des Sich-Entfernens kann zudem in sich gespiegelt werden, sodass die Abbilder immer konkreter werden und zum Schluss zum Objekt führen.

Was ist nun Spiegelung, was Objekt? Vielleicht stimmt tatsächlich, was ich als Titel der warnenden Beschriftung eines Autorückspiegels entnommen habe: objects in mirror are closer than they appear.

 

Link zum Radiobeitrag und Konzertmitschnitt von SRF 2 Kultur.